Unser Standesamt

Historisches Rathaus Bocholt
Das Historische Rathaus der Stadt Bocholt ist eines der wichtigsten historischen Bauwerke und das Wahrzeichen der Stadt. Seit die Stadtverwaltung 1977 in das „Neue Rathaus“ umgezogen ist, hat es hauptsächlich repräsentative Funktion. Im Ratssaal im zweiten Stock findet neben Kulturveranstaltungen aller Art alljährlich der Neujahrsempfang des Bürgermeisters statt. Auch für Trauungen wird das Gebäude genutzt: das Standesamt von Bocholt liegt im ersten Stockwerk. Keller und Teile des Erdgeschosses werden von einem Gastronomiebetrieb genutzt.

Lage und Umgebung
Das Historische Rathaus liegt im Zentrum der Stadt Bocholt, wo die Einkaufsstraßen der Fußgängerzone zusammenlaufen. Der rechteckige Marktplatz wird vom Rathaus beherrscht. Es steht quer zum Marktplatz, so dass die Traufseite als Schaufassade wirkt. Zusammen mit der St. Georg Kirche, die vom Marktplatz aus gesehen hinter dem Rathaus liegt, bildet es den Mittelpunkt der Stadt.

Entstehungsgeschichte
Der Architekt des Rathauses ist unbekannt. Die ersten Pläne zum Bau des Rathauses entstanden 1606. Im Jahr der Grundsteinlegung 1618 brach der Dreißigjährige Krieg aus, der Fortgang des Baus blieb davon aber unberührt. 1619 war der Rohbau vollendet, 1622 konnte auch der Innenausbau abgeschlossen werden. 1624 wurden Fenster des „Glasemaker“ Jan van Lintelo eingesetzt, einem Glasmacher aus Bocholt, dessen Zeichnungen heute als bedeutende Dokumente des Manierismus zählen.

Geschichte des Gebäudes
Im Jahre 1786 wurden Restaurierungsarbeiten fällig. Ab 1827 wurde das Gebäude als Gerichtsgebäude genutzt und dementsprechend umgebaut. Das Bewusstsein für die Bedeutung des Gebäudes als Zeichen städtischer Hoheit und Stolz des Bürgertums ging verloren. Die Folge war ein zunehmender Verfall des Gebäudes, die Inneneinrichtung ging weitgehend verloren. 1911 zog das Amtsgericht aus. Um das Gebäude zu erhalten war eine umfangreiche Restaurierung des Gebäudes nötig. Aus finanziellen Gründen und wegen des Ersten Weltkrieges wurde damit jedoch erst 1928 begonnen. 1934 wurden die Arbeiten beendet.
Am 22. März 1945 wurde das Rathaus bei einem großen Luftangriff erheblich beschädigt und brannte bis auf die Außenmauern ab. Nach dem Krieg wurde das Gebäude möglichst originalgetreu rekonstruiert. Die Arbeiten dauerten sieben Jahre, von 1948 bis 1955. Im Jahre 1982 rekonstruierte Lucy Vollbrecht-Büschlepp die Kabinettscheiben des Erkers nach den Originalvorlagen von Jan van Lintelo.

Quelle: Wikipedia